Ardbeg An Oa
Mehr als die reine Summe seiner Teile
Seit 1815 wird auf dem Gelände der heutigen Ardbeg Destillerie an der südlichen Kildalton Küste Islays Whisky gebrannt. Damals begann die Familie MacDougall mit der Herstellung von Whisky, und das sehr erfolgreich, waren doch 1886 mehr als ein Drittel der Ortsbevölkerung bei Ardbeg beschäftigt. 1983 erst musste Ardbeg seine Pforten schließen, bis man 1990 von den „Allied Distillers“ aufgekauft wurde, und 1997 dann an Glenmorangie und damit später an „Moët Hennessy Louis Vuitton“ ging, die die Brennerei aufwändig renovieren ließen. Um die Jahrtausendwende begann schließlich mit dem „Ardbeg Very Young“ die weitere Erfolgsgeschichte der Brennerei.
Der „Ardbeg An Oa“ ist nun acht Jahre nach dem „Ardbeg Corryvreckan“ der erste neue Whisky, der in Ardbegs Kernsortiment aufgenommen wurde. Benannt worden ist er nach der unbesiedelten, wilden Halbinsel Oa im Südwesten der Insel Islay, die mit ihren mehr als 200 m hohen Felsklippen wie eine Art Trutzburg in den Atlantik hineinragt, und die dahinterliegenden Inselteile vor der Urgewalt der über den Atlantik hereinziehenden Sturmtiefs schützt. Entstanden ist dieser „Ardbeg An Oa“ im eigens in einem ehemaligen Getreidespeicher eingerichteten Gathering Room (zu Deutsch in etwa „Versammlungsraum“). Dort steht für die Whisky-Vermählung ein großes Fass aus französischer Eiche, in dem der „Ardbeg An Oa“ aus ehemaligen Pedro Ximénez-, frischen Eichenholz- und aus ehemaligen Bourbon-Fässern aus der Taufe gehoben wurde. Abgefüllt wird nicht kühlfiltriert und ohne Altersangabe mit 46,6 Vol% Alkoholgehalt.
Dunkel Strohgolden in der Farbe, begegnet er der Nase gefällig, rund, mit fein-fruchtigen Rauch-Noten, dazu ein wenig Anis, süßen Datteln und frischen Pfirsichen. Darunter liegen die für Ardbeg so typischen Noten von Teer und erkaltendem Feuer, umfangen von fein-zestigen Zitrus-Noten.
Am Gaumen dann zeigt er sich samtig-seidig, Sirup breitet sich süß im gesamten Mundraum aus, dazu Milchschokolade, auch hier erneut etwas Anis, Muskat und Zimt, darunter feiner Ingwer und etwas Vanille, die langsam ausufert hin zu mentholigen Aromen, durchzogen von malzigen Gebäck-Tönen, die einen hauchfein rauchigen, und fein würzigen Abgang einleiten.
Geruch: rund, fein-fruchtige Rauch-Noten, Anis, Datteln, frische Pfirsiche, Teer, erkaltendes Feuer, fein-zestiger Zitrus
Geschmack: samtig-seidig, Sirup, Milchschokolade, etwas Anis, Muskat und Zimt, feiner Ingwer, dezente Vanille, mentholige Aromen und malziges Gebäck
Abgang: langanhaltend, hauchfein rauchig und fein würzig