Mortlach

Heute eine von insgesamt sechs Stück war Mortlach die allererste Brennerei in Dufftown – ganze 40 Jahre bevor dort mit Glenfiddich die zweite Destillerie ihre Arbeit aufnahm.


Mortlach 12 Jahre The Wee Witchie  Produktbild
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Mortlach 16 Jahre The Wee Witchie  Produktbild
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Produktion und Herstellung von Mortlach Whisky

Mortlach besitzt heute 1 Maisch- und 6 Gärbottiche, dazu immer noch die sechs (2×3 unterschiedlich große) Brennblasen, Jede mit einer etwas anderen Form und eingesetzt auf recht ungewöhnliche Weise: In Mortlach wird der Whisky Teil-Dreifach destilliert, genau genommen 2,81-fach, was den Whisky ungewöhnlich dicht und gewichtig macht. Die Gärbrühe wird auf die 3 Paare Brennblasen verteilt, wobei die Roh- und Feinbrand-Blasen Nummer 3 wie auch bei den übrigen Destillerien üblich, als Tandem arbeiten. Der Rohbrand aus den Rohbrandblasen 1 und 2 wird aufgeteilt, wobei 80 % des ersten Laufs als Beladung für die Rohbrandblase 2 dienen, die verbliebenen 20 % als sog. Weak Feint die Ladung für Brennblase 1 bedeuten. Dort werden diese Weak Feints dreifach destilliert, wobei nur das Mittelstück des letzten Laufs gesammelt wird. All dies führt dazu, dass Mortlachs Whisky eben genau diese ungewöhnlich krummen 2,81x gebrannt ist.

Hinzu kommt, dass die Brennblasen zügig beladen werden, ohne dem Kupfer eine Regenerationsphase mit Luftsauerstoff zu ermöglichen. Das Ergebnis ist eine vergleichsweise Kupfer-arme Destillier-Umgebung, dank derer mehr Schwefel-Verbindungen gebildet werden, woraus eine gewisse „Fleischigkeit“ des Rohbrandes resultiert.

Bis 1968 betrieb man eine eigene Tennenmälzerei vor Ort, 1971 stellte man von der direkten Befeuerung der Brennblasen auf die indirekte Erhitzung mittels Dampf um. Das Wasser für den Brennbetrieb stammt aus Quellen der nahegelegenen Conval Hills. 2014 wurde bekannt, dass ein Abbild der Mortlach Brennerei erbaut werden soll, um so die aktuelle Kapazität der Brennerei von 2,91 Mio. L zu verdoppeln.

Aktuell gibt es vor Ort 5 große Lagerhäuser mit einer Kapazität von etwa 21.000 Fass Whisky. Das Meiste des gebrannten Whisky fließt ein in verschiedene Blends von Diageo, u.a. auch in den Johnnie Walker Black Label, nur sehr wenig wird als Single Malt abgefüllt.

Wie schmeckt ein Mortlach Whisky?

Der klassische Mortlach Single Malt hat einen vollmundigen, schweren Körper mit deutlichen Schwefel-Aromen und einer ganz eigenen, Mortlach-typischen Fleischigkeit.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Mortlach 12 Jahre

Dieser Mortlach 12 Jahre trägt den Beinamen The Wee Witchie, was auf Deutsch so viel wie kleine Hexe bedeutet und nach der kleinsten von Mortlachs Brennblasen benannt ist.

Kräftig Bernstein-farben im Glas, begegnet er der Nase reichhaltig, tiefgründig mit getoastetem Eichenholz, dazu einer feinen Pfirsich-Fruchtigkeit, Honig und nussigen Kastanien, darunter Holz-Noten und Karamell, getrocknete Blumen, Schokolade und Pflaumen-Kompott, begleitet von der für Mortlach so typischen, leicht schwefeligen Fleischigkeit.
Am Gaumen dann zeigt er sich süß, dicht und fruchtig, mit Sirup und dunkler Schokolade, würzig mit Tabak, Baumrinde, kräftigen Espresso-Aromen, Lakritz mit einer feinen Schwefeligkeit untermalt, dazu kräuterige Aromen, die langsam wieder süßer werden und mit Asche und Eichenholz, Pflaumen und einer zarten Bitterkeit langsam ausklingen.

Mortlach 16 Jahre

Dieser Mortlach 16 Jahre trägt den Beinamen Distiller’s Dram, sein Whisky ist rein ex-Sherry-Fass gelagert (Refill und First Fill amerikanische und europäische Sherry-Fässer).

Kräftig Bernstein-golden im Glas, verströmt sein Bouquet einen Duft nach dunklen, reifen Damaszener-Pflaumen und Schwarzkirschen, dazu Honigsüße und geräucherter Pfeffer, dunkle Schokolade, feines Eichenholz – dunkel, ausgewogen, würzig und reichhaltig. Der Gaumen dann ist wuchtig und dicht, mit süßem Karamell und kräftiger Würzigkeit, die süß und fruchtig daherkommt, dabei malzig mit Leder- und Wild-Aromen, begleitet von Tanninen, Eichenholz und würzigem, mächtigem Kompott, bevor dieser 16-jährige Mortlach wieder an Süße gewinnt und langsam, vielschichtig und beinahe fleischig ausklingt.

Die Geschichte von Mortlach

Die Mortlach Destillerie wurde 1823 initial von James Findlater gegründet, das notwendige Land gepachtet vom Grafen von MacDuf,. 1824 stießen Donald MacIntosh und Alexander Gordon dazu.

Mortlach war die erste Brennerei in Dufftown, und 60 lange Jahre lang auch die Einzige, bis 1887 ein ehemaliger Lehrling Mortlachs, William Grant, seine Glenfiddich Destillerie ebenfalls in Dufftown aufbaute. In den ersten 15 Jahren ihres Bestehens wechselte Mortlach ganze 4 Mal den Besitzer, 1831 erstand ein John Robertson Mortlach für einen geradezu lächerlich geringen Betrag. Zunächst nutzte die Schottische Freikirche einen Teil der Brennerei-Gebäude, später fanden sie als Brauerei Verwendung. Die nachfolgenden Eigentümer, unter ihnen John und James Grant, Eigner der Glen Grant Brennerei, hatten offenbar wenig bis gar kein Interesse an der Wiederaufnahme des Brennbetriebes. Die beiden Brüder gingen sogar soweit, 1837 die Brenn-Ausstattung Mortlachs abzubauen, um sie in ihrer eigenen Brennerei einzusetzen und Mortlach damit endgültig still zu legen.

Erst 1850/1851 kam erneut Leben in die Mortlach Destillerie, als John Gordon die Brennerei übernahm und 1852 mit brandneuer Ausstattung den Brennbetrieb wieder aufnehmen konnte. Der Whisky den man produzierte, wurde unter dem Namen „The Real John Gordon“ verkauft. 1853 steigt George Cowie Sr., ein Landvermesser der Eisenbahn und späterer Bürgermeister, Angus Rinder-Farmer und Vorsitzender von Schule und Krankenhaus mit ein und als John Gordon 1867 verstarb, übernahm Cowie die Brennerei komplett. 1895 stieg Dr. Alexander Mitchell Cowie bei Mortlach mit ein, 1897 erweiterte man die Brennerei von 3 auf insgesamt 6 Brennblasen, eine zu dieser Zeit ungewöhnlich hohe Anzahl, die vermutlich dem damals herrschenden Whisky-Boom geschuldet war. Gleichzeitig baute man eine Eisenbahnstrecke, die Mortlach mit Dufftowns Bahnhof verband.

1898 wurde Mortlach vollständig elektrifiziert, und man installierte eine hydraulische Hebeanlage in den Lagerhäusern, um Fässer leichter heben und bewegen zu können. Nachdem Dr. Alexander Cowie’s einziger Sohn im ersten Weltkrieg gefallen war, verkaufte er Mortlach 1923 an John Walker & Sons, die wiederum 1925 Teil der Distillers Company Ltd. wurden, dem Vorläufer -wenn man so will- des Diageo-Konzerns, zu dem die Brennerei heute noch gehört.