Glengyle

Als man bei Springbank im Jahr 2000 die alte Glengyle Brennerei kaufte, stand von den alten Destillerie-Gebäuden nur mehr eine äußere, heruntergekommene Hülle.


Glengyle Kilkerran 16 Jahre aktuelles Release 2024 Produktbild
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Herstellung und Produktion

Seine gemälzte Gerste bezieht Glengyle von Springbank nebenan. Der Halblauter-Maischebottich liefert eine klare Würze.

Gebrannt wird mit 2 Kupferbrennblasen, die ursprünglich für die Ben Wyvis-Destillerie hergestellt worden waren. Ben Wyvis war damals für die Produktion von Malt Whisky auf dem Gelände der Invergordon Grain Destillerie errichtet worden. Von 1965 bis 1977 lief die Brennerei, dann wurde sie wie viele andere im Rahmen der Whisky-Krise stillgelegt und abgebaut.

Frank McHardy – der seine Karriere damals bei Invergordon begonnen hatte – hatte die beiden Brennblasen für den Betrieb bei Glengyle an ihren Schultern leicht abrunden lassen und ihnen zudem noch Lyne Arms verpasst.

Wie schmeckt typischerweise Glengyle?

Der typische Whisky aus der Glengyle Destillerie gibt sich vergleichsweise leichtfüßig und aromatisch duftend, wobei man bei Glengyle mit unterschiedlichen Varianten – getorft, nicht getorft, zweifach oder dreifach gebrannt – experimentiert hat.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Glengyle Kilkerran 12 Jahre

Der Glengyle Kilkerran 12 Jahre ist die Standardabfüllung Glengyles, der zu 70 % in ex-Bourbon-Fässern und zu 30 % in ex-Sherry-Fässern lagerte.

Fahl kupfergolden im Glas, verströmt er kräftiges Eichenholz, darunter geröstete Marshmallows und Trockenobst, reife Kirschen, ein wenig Marzipan und ein Hauch Torfrauch.
Am Gaumen dann zeigt er sich fruchtig und frisch, darunter breiten sich langsam Vanille, Butterkaramell, und buttrige Kekse aus, die diesen 12 Jahre alten Kilkerran in einen samtig-weichen und ölig-salzigen Abgang begleiten.

Glengyle Kilkerran 16 Jahre Release 2022

Der Glengyle Kilkerran 16 Jahre Release 2022 lagerte zu 75% in ex-Bourbon-Fässern, die übrigen 25 % lagerten in ex-Sherry-Fässern. Sein Bouquet ist weich und mild mit dezenten Rauch-Noten und üppig fruchtigen Tönen und einem Hauch mineralischer Noten mit einem weichen und dennoch üppigen Mundgefühl und einem süßen, anhaltenden und fruchtig-öligen Abgang.

Die Geschichte von Glengyle

Im 19. Jahrhundert waren die Mitchells eine der prägenden Familien in Campbeltowns Destillerie-Business. So leiteten John und sein Sohn Alexander 1872 Springbank und Johns Brüder Hugh, William und Archibald hatten unmittelbar nebenan die Riechlachan Destillerie gegründet, während Archibalds Sohn William mit Glengyle seine eigene Destillerie eröffnet hatte.

1919 verkaufte William Glengyle an die West Highland Malt Distilleries, das – wie die Zeit zeigen sollte – nur kurzlebige, R&B-unterstützte Konsortium der Campbeltown-Brennereien. Man scheiterte und war eines von vielen in Campbeltown ansässigen Unternehmen, die im Zuge der Whisky-Krise abgewickelt wurden.

In den 1940er Jahren wurde der Markenname Glengyle von den Whisky Blendern Bloch Bros. gekauft , die auch Glen Scotia gekauft hatten. Es gab Pläne zur Wiedereröffnung der Destillerie, die aber alle scheiterten.

Die Anlage wurde schließlich zu einem Schießstand und einem Futtermittellager. Im Jahr 2000 kaufte Springbanks J&A Mitchell das Gelände und eröffnete nach 4 Jahren Umbau und Renovierung die alte Glengyle Destillerie. Da aber die Marke Glengyle an die Bloch Bros. übergegangen war, nannte man den bei Glengyle gebrannten Whisky fortan Kilkerran – nach der ursprünglichen Bezeichnung von Campbeltown.