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Glenglassaugh
Aus dem späten viktorianischen Zeitalter, scheint bei Glenglassaugh die Zeit buchstäblich stehengeblieben zu sein.
Produktion und Herstellung von Glenglassaugh
Gebrannt wird mit 2 Kupferbrennblasen mit Boil Ball, dazu kommen an Ausstattung noch ein traditioneller Maischbottich und 6 Gärbottiche, 4 davon aus Holz, 2 aus Edelstahl (aus dem Jahr 1966).
Das verwendete Malz stammt von Crisps, Boort und Bairds und ist in der Regel ungetorft, einmal im Jahr wird auch mit getorftem Gerstenmalz gebrannt (dann mit mehr als 30 ppm Phenolgehalt).
Wie schmeckt ein Glenglassaugh Whisky?
Ein typischer Gleglassaugh ist mittelgewichtig, sehr fruchtig in der Nase mit einem blumigen und üppig honigsüßen Grundton.
Empfehlungen/ besondere Abfüllungen
Glenglassaugh Revival
Dieser Glenglassaugh Revival war 2011 der Startschuss der Brennerei für eine neue Single Malt-Serie. Gelagert in frischen Bourbon- und ex-Rotwein-Fässern mit einem Finish in ausgewählten Sherry Casks.
Im Glas leuchtend kupferfarben, ist sein Bouquet komplex und reicht von Karamell, Sherry, Milchschokolade, Zucker und Honig über frische Noten von reifen Pflaumen, roten Beeren und Orangen bis hin zu verkohltem Eichenholz, Nüssen und Erde. Der Geschmack gestaltet sich ähnlich vielschichtig. Gleich nach dem ersten Schluck zeigt sich seine ganze Tiefe: Sherry, Schokolade, Honig und würzige Eiche. Durchzogen ist leicht würzige Süße von fruchtigen Aromen von Sauerkirschen, Orangen und Pflaumen, die eine zusätzliche Frische beisteuern und die anfängliche Intensität etwas auflockern. Der mittellange Abgang bildet mit Glühwein-Gewürzen, Sherry und Toffee einen würdigen Abschluss.
Glenglassaugh Torfa
Der Glenglassaugh Torfa beleuchtete die torfrauchige Seite der Brennerei. Die Bezeichnung “Torfa” (altnordisches Wort für Torf) verrät einen rauchigen Charakter mit dunklen Ecken und Kanten.
Im Glas offenbart der goldgelb glänzende Whisky einen lebendigen Duft: süße, leicht rauchige Aromen von Lagerfeuer, verbunden mit salziger Seeluft steigen auf und verbinden sich mit fruchtigen Noten von reifen Beeren und Aprikosen. Ergänzt wird das Aroma von einem sanften Hauch Ingwer und schwarzem Pfeffer. Am Gaumen kommt der rauchige Charakter mit einer grandiosen Balance voll zum Ausdruck. Süßer Torfrauch verbindet sich wunderbar mit fruchtigen Noten von Ananas, Melonen, Orangeat und Bratapfel. Hafer-Kekse, Nuancen von Heidehonig, Gewürzen und Zigarrenaromen machen das Geschmackserlebnis perfekt. Elegant und harmonisch verabschiedet sich dieser Single Malt mit einem langen Abgang, der die Balance zwischen den fruchtigen Aromen und den dominanten rauchig- salzigen Noten noch einmal aufzeigt.
Die Geschichte von Glenglassaugh
Gegründet wurde Glenglassaugh auf dem Gelände der Craigmills Farm 1874 von James Moir, einem lokal ansässigen Geschäftsmann, der einen florierenden Lebensmittelhandel besaß. Mit dabei waren ebenso dessen beiden Neffen Alexander und William Morrison, sowie Thomas Wilson, ein Kupferschmied.
Nach dem Tod von Thomas Wilson und James Moir statteten die Morrisons Glenglassaugh 1887 mit neuen Brennblasen aus. Und als 1892 William Morrison starb, verkaufte sein Bruder die Brennerei an Robertson & Baxter, einen der damals größten Whisky-Händler und – Blender, die wiederum Glenglassaugh noch im selben Jahr an die Highland Distilleries & Co. weiterverkauften.
1908 stellte Glenglassaugh den Brennbetrieb ein und blieb mit Ausnahme der Zeit zwischen 1931 und 1936 außer Betrieb. 1956 wurde die Brennerei schließlich mit neuen, deutlich größeren Brennblasen ausgestattet, der damit gebrannte Whisky wurde leichter, gefälliger und gleichzeitig die Produktionskapazität für den Whisky-Boom der 1960er Jahre erhöht.
Mit dem kontinuierlichen Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Whisky in den 1970er, 1980er Jahren wurde Glenglassaugh 1986 schließlich erneut stillgelegt. 2008 kaufte die russisch finanzierte The Scaent Group die Brennerei und ließ den Betrieb dort wieder anlaufen. 2012 wurde ein Besucherzentrum gebaut und 2013 erschien der erste junge Whisky nach Wiederinbetriebnahme.
2013 schließlich kaufte ein Investoren-Konsortium um Billy Walker, die The BenRiach Distillery Co. die Brennerei und gab sie schließlich 2016 an den US-amerikanischen Konzern Brown-Forman ab.
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